Stadtmusik Lörrach zieht positive Jahresbilanz

Die Mitglieder der Stadtmusik Lörrach blicken bei ihrer Hauptversammlung am 26. März auf ein intensives Jahr 2023 mit zahlreichen Auftritten und teils außergewöhnlichen Projekten zurück. Erst zum zweiten Mal in der Geschichte des Vereins wird bei der Versammlung ein Musiker für 60 Jahre Aktivität in der Blasmusik geehrt: Erwin Bannwarth.

Vorsitzender Daniel Gramespacher berichtet über die Aktivitäten des vergangenen Jahres. Beispielhaft erwähnt seien das experimentelle Klangbad in der Kirche St. Maria in Weil-Haltingen, der Besuch der Philharmonie aus dem niederländischen Sittard, die Reise in die französische Partnerstadt Sens und das Adventskonzert mit der Cembalistin Weronika Paine, dazu die Mitwirkung des Jugendorchesters an der Kinderbuchmesse im Burghof. Als zentrale Herausforderungen des Vereins benennt er: Nachwuchs zu gewinnen fürs Jugendorchester, Lücken in der Besetzung des Aktivorchesters zu schließen, vor allem bei Klarinetten und Schlagwerk, die Teamarbeit im Vereinsmanagement auszubauen sowie das Haus der Stadtmusik, das im kommenden Jahr 50 Jahre alt wird, in Schuss zu halten und die steigenden Kosten von Energie und Versicherungen zu stemmen.

Der nächste Auftritt der Stadtmusik ist ein Konzert im Kurhaus Bad Bellingen am 14. April, 10.30 Uhr. Weiter auf der Agenda stehen in den kommenden Monaten das Quartierfest an Christi Himmelfahrt, das Muttertagskonzert im Rosenfelspark, ein Promenadenkonzert im Schlosspark Bad Säckingen sowie eine Serenade im Rosenfelspark mit der Musique Municipale de Village-Neuf als Gast. Im Oktober erwartet die Stadtmusik den Besuch der Werkkapelle Spießhofer & Braun aus dem schwäbischen Heubach.

Die Zahl der fördernden Mitglieder der Stadtmusik ist weiterhin rückläufig, die der aktiven relativ stabil. Finanziell sieht sich die Stadtmusik trotz steigender Kosten gut aufgestellt. Bei den Wahlen werden Daniel Gramespacher (Vorsitzender, Ressort Musik), Benedikt Walter (Stellvertretender Vorsitzender, Finanzen), Udo Burger (Organisation), Jasmin Gutmann (Jugend) und Alexander Ziegler (Marketing) einstimmig in ihren Ämtern bestätigt. Neu in das Gremium gewählt wird Jörg Bollhöfer (Verwaltung). Im Verwaltungsrat löst Ulrike Krämer Ulrich Lusche ab, der nicht mehr kandidierte.

Heinz-Dieter Benischke vom Alemannischen Musikverband nimmt die Ehrung für Erwin Bannwarth vor. Er überreicht ihm die Ehrennadel in Gold mit Diamant und Urkunde der Bundesvereinigung Deutscher Musikverbände. Bannwarth ist nicht nur seit 60 Jahren als Saxophonist ein musikalischer Aktivposten im Orchester, sondern engagierte sich auch jahrzehntelang in diversen Vorstandsämtern des Vereins. Überdies ist er so etwas wie die lebende Chronik der Stadtmusik: Er hat Daten und Ereignisse im Verein präsent wie kein Zweiter. Unter den fördernden Mitgliedern  wird unter anderem die Brauerei Lasser für 90-jährige Treue zum Verein geehrt.

Fotos: Alexander Ziegler

Jahreskonzert Musica Magica 2024

Unter dem Titel “Musica Magica” präsentierte die Stadtmusik Lörrach an ihrem Jahreskonzert am Samstag, 23. März 2024 ein Programm mit zahlreichen magischen Momenten. Auf dem Programm des Jugendorchesters (Leitung: Jasmin Weinelt) und der Stadtmusik (Leitung: Phillip Boyle) standen Werke, die mit Zauberern, Hexen und anderem Magischen zu tun hatten. Für einen Teil des Programms hatten sich beide Orchester zusammengetan.

„Ah, Musik. Ein Zauber, der alles in den Schatten stellt, was wir hier treiben.“ Albus Dumbledore

Fotos: Barabara Ruda (Badische Zeitung)

Presseberichte:

Stadtmusik Lörrach zaubert beim Jahreskonzert

Zu Zauberern, Hexen und magischen Momenten führt die Stadtmusik Lörrach ihr Publikum bei ihrem Jahreskonzert im Burghof. Das tönende Elixier aus Klassik und Moderne kommt sehr gut an. Am Samstag hatte, so schien es, die berühmte Hogwarts-Schule für Hexerei und Zauberei im Burghof eine Außenstelle eröffnet. Die Professoren Jasmin Weinelt und Phillip Boyle tauschten den Taktstock gegen einen Zauberstab ein und führten das Publikum, das den großen Saal gut füllte…

Badische Zeitung vom 24.03.2024; Barbara Ruda
>> zum vollständigen Pressebericht (Badische Zeitung)

Probewochenende des Jugendorchesters im Naturfreundehaus Hotzenwald

Vom 1. bis 3. März bereitete sich das Jugendorchester der Stadtmusik Lörrach gemeinsam mit der Dirigentin Jasmin Weinelt auf das Jahreskonzert vor. Im Naturfreundehaus Hotzenwald wurde bei Alpenpanorama geprobt, gebastelt und gespielt. Zur Gewährleistung der Verpflegung, Betreuung der Jugendlichen und Leitung der Registerproben waren einige Aktivmusiker mitgereist.

Das Probewochenende war das erste externe Wochenende mit der Jugend seit mehreren Jahren. Die Resonanz der Jungmusiker sowie auch der Betreuer war großartig. Musikalisch wurden sehr gute Fortschritte erzielt, so dass mit ruhigem Gewissen in den kommenden Wochen nur noch an Details für das Jahreskonzert gefeilt werden muss.

Uraufführung des Lörracher Narrenmarsches

Die Stadtmusik Lörrach hat am 6. Januar beim Neujahrsempfang der Narrengilde Lörrach in der Alten Halle Haagen den neuen Lörracher Narrenmarsch von Markus Götz unter der Leitung des Schopfheimer Komponisten uraufgeführt. Die Gilde hatte das Stück anlässlich ihres 88-jährigen Bestehens in Auftrag gegeben. Obergildenmeister Michael Lindemer war früher selbst in der Stadtmusik als Trompeter aktiv und gehört aktuell ihrem Verwaltungsrat an. Götz verwendete für seinen Marsch musikalische Schlüsselmotive der Lörracher Fasnacht, darunter das Lied “Güggel, Frösch und Schnägge”. Beim Empfang spielte die Stadtmusik das Stück beim Einzug des Gildenvorstandes, der scheidenden Protektoren und des neuen Protektors. Das Publikum klatschte und sang begeistert mit.

Uraufführung des Narrenmarsch Lörrach “Güggel, Frösch und Schnägge” mit Markus Götz
Fotos: Bernhard Konrad

Adventskonzert – klangvoll und zart

Der Kontrast könnte kaum größer sein: Auf der einen Seite der raumfüllende Klang des Blasorchesters, auf der anderen Seite das zart gezupfte Spiel des Cembalos. Dass das sehr gut zusammengeht, zeigte das Adventskonzert der Stadtmusik in der Bonifatiuskirche. Aufgeführt wurden Werke von William Byrd und anderer Komponisten der Renaissance, aber auch moderne Werke, die sich auf die Musik jener Zeit beziehen. Interpreten waren die Stadtmusik mit Dirigent Phillip Boyle und die Cembalistin Weronika Paine. Das Interesse war groß – schließlich hört man ein Cembalo nicht alle Tage live. Die Kirche war sehr gut besetzt. Und das schlug sich auch im Kollektenergebnis nieder. Es war nach dem Rekord beim Benefizkonzert für die Ukraine vor Jahresfrist das beste, das jemals bei einem Adventskonzert der Stadtmusik erzielt wurde. Die Lesungen von Pfarrerin Gudrun Mauvais und Pfarrer Joachim Giesler trugen das Ihre zu einem gelungenen Konzert bei.

Foto: Barbara Ruda, Badische Zeitung

Presseberichte:

Strahlende Klänge der Stadtmusik in der Kirche St. Bonifatius

Gastmusikerin Weronika Paine bereicherte die Veranstaltung in der Kirche St. Bonifatius mit Beiträgen auf dem Cembalo. Aber passt das überhaupt zusammen: hier die volltönende Blasmusik und dort das feine, gezupfte Tasteninstrument aus der Renaissance- und Barockzeit? Ja, es passte und ergänzte sich zu einem stimmungsvollen Klangerlebnis.

Oberbadische Zeitung vom 11.12.2023; Regine Ounas-Kräusel
>> zum vollständigen Pressebericht (Oberbadische Zeitung)

Klangvolumen und federleichte Töne beim Adventskonzert der Stadtmusik Lörrach

Beim Adventskonzert in der St. Bonifatiuskirche hat sich die Stadtmusik, unter Leitung von Phillip Boyle, dem englischen Komponisten William Byrd und Musik der Renaissance gewidmet. Dazu gab es Wort-Impulse zum Advent.

Adventskonzert 2023

Die Stadtmusik Lörrach lädt herzlich ein zum Adventskonzert am Samstag, 9. Dezember
11 Uhr, in der Kirche St. Bonifatius.

Programmnotizen

William Byrd, einer der größten englischen Komponisten der Renaissance, ist heute vor allem durch die umfangreichen Sammlungen seiner Cembalo-Musik im Fitzwilliam Virginal Book und im My Ladye Nevells Booke bekannt. Ein großer Teil von Byrds Schaffen war Musik für das Cembalo, ein damals beliebtes gezupftes Tasteninstrument. Warum sollte sich ein Blasorchester im 21. Jahrhundert dafür interessieren?

Nach der ersten modernen Ausgabe von Fitzwilliam 1899, begann Byrd wieder Anerkennung zu finden. Gordon Jacob, damals noch Kompositionsstudent am Royal College of Music, erhielt 1923 den Auftrag, ein Orchesterwerk zu schreiben, um den Komponisten anlässlich seines 300. Todestages zu würdigen. Dieses Original ist verloren gegangen, aber die erweiterte  Blasorchesterversion, die Jacob ein Jahr später schrieb und die auf sechs Stücken aus dem Fitzwilliam basiert, ist zu einem Standardwerk im Blasorchesterrepertoire geworden.

Anlässlich des 400. Todestages von William Byrd und des 100-Jahr-Jubiläums von Jacobs William Byrd Suite präsentieren wir ein Programm, das sich um Byrd und die englische Renaissance dreht. Wir freuen uns sehr, die virtuose junge polnische Cembalistin Weronika Paine aus Basel als Gastsolistin dabei zu haben. Sie ergänzt das Programm mit Stücken aus den oben genannten Sammlungen auf dem Cembalo.

Das Konzertprogramm ist vielschichtig; nur wenige der Stücke stammen von einer einzigen Person. Die meisten Stücke wurden zuerst von englischen Komponisten des 16. Jh. geschrieben und dann von Komponisten des 19. und 20. Jh. neu bearbeitet. Jacobs William Byrd Suite ist erneut Gegenstand einer Neuausgabe von Andrew Trachsel geworden. Aber selbst Byrd hat nicht bei null angefangen; The Earle of Oxford‘s Marche enthalten vielleicht die Signatur-Trompetenfanfaren des Earls, und Lord Willobie‘s Welcome Home wurde als Lied von Byrds Zeitgenossen John Downland geschrieben und von Byrd in eine Cembalo-Komposition verwandelt, ähnlich wie Jacob es mit Byrds Werken tat. Oder wie es der romantische Komponist Vaughan-Williams mit Byrds Lehrer Thomas Tallis tat. Vaughan-Williams nahm eine der Hymnen von Tallis, fügte ihr eine gehörige Portion romantischer Fantasie hinzu und schuf so aus dem bereits ausgezeichneten Choral eine weitere ergreifende Komposition.

Der tschechische Romantiker Smetana, der vor allem für Die Moldau bekannt ist, verfolgte einen noch freieren Ansatz, als er einen Marsch zum 300. Geburtstag von William Shakespeare (ebenfalls ein Zeitgenosse von Byrd) schrieb. Er schrieb das musikalische Material selbst, inspiriert von Figuren aus Shakespeares Stücken.
Viele der Stücke in diesem Programm sind beliebte Tänze der Renaissance, wie Alman, Bransle, Jig und Canarios. Die Pavane war ein schreitender Eingangstanz, auf den immer eine sprunghafte Gaillarde folgte. Jacobs alleinstehende Pavana erhält in unserem Konzert die dazugehörende Gaillarde. Viele der Tänze basieren auf Bass-Ostinaten, im Englischen „Grounds“ genannt: verschiedene Variationen werden dabei über ein Muster von Bassnoten gespielt. Beispiele dafür sind in The Queens Alman oder My Ladye Nevells Grownde zu hören. The Bells ist ein Extrembeispiel, bei dem der wiederholte Bass nur aus zwei Tönen besteht – fast wie Renaissance-Minimalismus.

William Kempe war einer der ersten Shakespeare-Darsteller und ein Tänzer, der für einen Morris-Tanz berühmt wurde, bei dem er 177 Kilometer von London nach Norwich in neun
Tagen zurücklegte. An ihn erinnert die Tanzmelodie Kemp’s Jig.

Die Quellen von Sparkes A Medieval Christmas reichen bis ins 15. und 16. Jahrhundert zurück und geben den mittelalterlichen Melodien auch in der Renaissance einen festen Platz. Coventry Carol ist heute noch ein beliebtes Weihnachtslied in England. Der Text erzählt vom Kindermord in Bethlehem, als König Herodes anordnet, alle Jungen unter zwei Jahren zu ermorden.
Phillip Boyle, Dirigent

Programm

Henry VIII. (1491-1547)
arr. Bernhard Wüthrich
Royal Fanfare

William Byrd (1543–1623)
Praeludium in C-Dur *
Nr. 24 in Fitzwilliam Virginal Book

Gordon Jacob (1895-1984)
ed. Andrew Trachsel
William Byrd Suite (1923)
I. The Earle of Oxford’s Marche
(Nr. 259 in Fitzwilliam Virginal Book)
II. Pavana
(Nr. 174 in Fitzwilliam Virginal Book)
William Byrd

Galliarda in A-Moll *
(Nr. 175 in Fitzwilliam Virginal Book)

Lesung

Franco Cesarini (1961-)
Renaissance Suite
I. Vive Henri IV (Anon, c.1590)
II. Kemp’s Jig (Anon, c. 1600)
III. Canario (Anon, c. 1500)
IV. Bransle de Chevaux (Anon., c. 1590)

William Byrd
The Queenes Alman *
(Nr. 172 in Fitzwilliam Virginal Book)

Lesung

William Byrd
Jhon come kisse me now *
(Nr. 10 in Fitzwilliam Virginal Book)

Ralph Vaughan-Williams (1872-1958)
arr. Jay Bocook
Fantasia on a Theme by Thomas Tallis (1505–1585)

William Byrd
My Ladye Nevells Grownde *
Nr. 1 in My Ladye Nevells Booke (1591)

Bedřich Smetana (1824–1884)
arr. John Glenesk Mortimer
Marsch für das Shakespeare-Festival, op.20 (1864)

Lesung

William Byrd
William Byrd Suite
III. Jhon come kisse me now
(Nr. 10 in Fitzwilliam Virginal Book)
VI. The Bells
(Nr. 69 in Fitzwilliam Virginal Book)

Lesung

William Byrd
Lord Willobies Welcome Home *
Nr. 33 in My Ladye Nevells Booke (1591)

Philip Sparke (1951-)
A Medieval Christmas
I. Gaudete (Anon, 1582)
II. Coventry Carol (Anon, 1591)
III. In dulci jubilo (Anon, c.1400)

Lesungen: Pfarrer Joachim Giesler und Pfarrerin Gudrun Mauvais
* Solo für Cembalo

 

Solistin

Weronika Paine ist eine preisgekrönte Cemba-listin und Organistin, die sich für historischen Tanz und Cantus-Firmus-Technik begeistert.

Ausgebildet an der renommierten Schola Cantorum Basiliensis, ist sie bestrebt, die Erfahrung von Schönheit mit ihrem Publikum zu teilen. Weronika liebt es, ihre Darbietungen zu kontextualisieren, und kann auf eine vielfältige internationale Konzerttätigkeit als Solistin und Kammermusikerin zurückblicken.

Der Fischer und seine Frau

“Manntje, Manntje, Timpe Te, Buttje, Buttje in der See, myne Fru de Ilsebill will nich so, as ik wol will”: Das Jugendorchester der Stadtmusik unter der Leitung von Jasmin Weinelt hat am 25. November bei der Kinderbuchmesse im Burghof vor großem Publikum Jean Balissats Märchen-Vertonung “Der Fischer und seine Frau” aufgeführt. Irena Reitz als Sprecherin  in Fischerkleidung erzählte das Grimmsche Märchen den kleinen und großen Zuhörern ausdrucksstark und kindgerecht. Und die Moral von der Geschicht’: Wünsch dir was, aber übertreib’ es nicht.

Gemeinsames Totengedenken

Gemeinsam haben die Singgemeinschaft Lörrach und die Stadtmusik Lörrach am 26. November auf dem Hauptfriedhof der verstorbenen Mitglieder beider Vereine gedacht. Frank-Michael Littwin, Vorsitzender der Singgemeinschaft, trug die Geschichte vom verlorenen Ton vor, die sehr gut zu den singenden und musizierenden Vereinen passt. Er verlas die Namen der im vergangenen Jahr verstorbenen Mitglieder der Singgemeinschaft, darunter der ehemalige Vorsitzende Walter Schärtel; für jedes Mitglied wurde eine Kerze entzündet. Der Chor New Formation sang unter der Leitung von Nikos Ibarra R. Mante einige Lieder. Für die Stadtmusik verlas Vorsitzender Daniel Gramespacher die Namen der Verstorbenen, darunter Dieter Kiefer (Vorsitzender von 1993 bis 1998) sowie die früher aktiven Ehrenmitglieder Gerd Biechele (Posaune) und Peter Schweizer (Trompete). Unter der Leitung von Ortwin Burkheiser spielte das Blasorchester Choräle, etwa “Eventide” und “Näher, mein Gott zu dir”.

Stadtmusik pflegt Freundschaft mit Sens

Die musikalische Freundschaft zwischen Sens und Lörrach lebt: Die Stadtmusik Lörrach besuchte  vom 17. bis 19. November 2023 die französische Partnerstadt. Höhepunkt war ein Konzert mit dem Orchestre d‘Harmonie du Grand Sénonais, mit dem die Lörracher seit 57 Jahren verbunden sind.

Ein kleiner Wermutstropfen für die 40-köpfige Reisegruppe war allenfalls das teils regnerische Wetter. Umso herzlicher war der Empfang der Gastgeber, die vor allem bei Speis und Trank nichts ausließen, um die Musikerinnen und Musiker aus Lörrach zu verwöhnen.  Am Freitagabend probte die  beiden Vereine gemeinsam in einem rund 60-köpfigen Orchester; schließlich sollte bei drei Stücken gemeinsam musiziert werden. Am Samstagvormittag erkundeten die Lörracher bei einer von Udo Burger konzipierten Rallye mit witzigen Aufgaben in Teams die Sehenswürdigkeiten der Innenstadt von Sens.

Highlight war das abendliche Konzert im Rathaus. Der architektonisch beeindruckende Saal war voll besetzt, die Resonanz so groß, dass die Programmzettel bald ausgingen und aus dem Trauzimmer nebenan gepolsterte Sitzbänke herbeigeschafft werden mussten. Das Orchestre d‘Harmonie du Grand Sénonais unter der Leitung von David Riva eröffnete das Konzert mit temperamentvollen Werken aus Spanien. Kurzfristig verstärkten einige Lörracher das französische Blasorchester. Umgekehrt spielten anschließend zwei Franzosen bei den Lörrachern mit.

Unter der Leitung von Phillip Boyle präsentierte die Stadtmusik einen Teil ihres bevorstehenden Adventskonzertes – mit Musik, die auf William Byrd und die Renaissance zurückgeht. Die Herzen der Zuhörer eroberte sie mit „Les Champs Elysées” als Zugabe. Das vereinigte Orchester knüpfte da mit einem viel beklatschten Medley mit Chansons von Edith Piaf nahtlos an. Und die Europahymne alias Beethovens Ode an die Freude war ein überaus passender Abschluss. Bürgermeister Paul Antoine de Carville zeigte sich erfreut über das harmonische Miteinander der beiden Vereine als Zeichen der engen Verbundenheit zwischen Frankreich und Deutschland.  „Es ist lange her, dass wir eine solche Aufführung hatten – zur Wiederholung empfohlen“, schrieb der Gemeinderat Daniel Tellier auf seinem Facebook-Account. Und die Stadt Sens sprach im Internet von einem außergewöhnlichen Musikerereignis, einen magischen Abend und einem unglaublichen Ergebnis.

Am Rande des Konzertes gab es ein Wiedersehen zwischen Erwin Bannwarth, der schon 1966 bei der Gründung der Jumelage mit der Stadtmusik Lörrach in Sens war, und Jacques Gyssels, dem früheren Dirigenten der Franzosen. Nach dem Konzert feierten die beiden Vereine noch lange im Probelokal des Orchestre d‘Harmonie de Grand Sénonais ihre seit bald 60 Jahren währende Freundschaft und tauschte – vor allem ess- und trinkbare – Geschenke aus. Unter anderem Fotos an der Wand weckten manche Erinnerung an frühere Begegnungen.  Stadtmusik-Vorsitzender Daniel Gramespacher lud die Franzosen mit Olivier Dupré an der Spitze zum Gegenbesuch nach Lörrach ein. Es möge nicht wieder sieben Jahre bis zu einer neuerlichen Begegnung dauern, war man sich einig.

Anne Dessenne, die Frau für alle französischen Fälle in der Lörracher Stadtmusik, und Irene Hedrich von Lörrach International nutzten die Konzertreise zu Gesprächen mit Vertretern des Französisch-Deutschen Vereins, des Städtepartnerschaftsvereins, des Museumsvereins und der Volkshochschule in Sens. Als Programmpunkt gesetzt und erneut ein Erlebnis für die Lörracher Stadtmusik war, den Sonntagsgottesdienst in der imposanten Kathedrale, der ersten gotischen überhaupt, musikalisch mitzugestalten, bevor es nach einer letzten Stärkung auf den Heimweg ging.

Fotos: Benedikt Walter / Alexander Ziegler

Neu im Ausbildungsprogramm: Blockflötenunterricht

Neu in unserem Ausbildungsprogramm ist ein Blockflötenkurs für Kinder (Mindestalter 5 J.). Der nächste Kurs startet am 10. Januar 2024 und findet wöchentlich, immer Mittwochnachmittag im Haus der Stadtmusik statt. In kleinen Gruppen von 6-8 Kindern wird damit spielerisch der Einstieg in das gemeinsame Musizieren mit einem Blasinstrument geboten.

Das Ziel ist es, nach ein bis zwei Jahren den Einstieg in den Unterricht für ein Blasinstrument zu erleichtern, das im Blasorchester zum Einsatz kommt: Querflöte, Oboe, Fagott, Klarinette, Saxophon, Waldhorn, Trompete, Posaune, Euphonium oder Tuba.

Weitere Informationen finden sie hier.