Konzertreise nach Heubach 24. – 25. März

Drei Dinge verbinden Lörrach und Heubach bei Schwäbisch Gmünd auf der Ostalb: Eine einst blühende Textilindustrie, eine Burgruine – hier Rötteln, dort Rosenstein – als Wahrzeichen so wie Rolf Fenselau: Der frühere Rektor der Lörracher Neumattschule, der nach seiner Pensionierung als Klarinettist bei der Stadtmusik eingestiegen war, ist inzwischen zu seiner Tochter nach Heubach gezogen. Dort musiziert er in der Werkkapelle Spießhofer & Braun. Er stellte vor gut einem Jahr den Kontakt zwischen den beiden Blasorchestern her.

Nach rund vierstündiger Busfahrt traf die Stadtmusik in Heubach ein, wo erstmals nach winterlichen Tagen die Sonne schien. Nach dem ersten gegenseitigen Beschnuppern probte die Stadtmusik kurz in der Heubacher Stadthalle, wo sie am Abend das Festkonzert “80 Jahre Werkkapelle Spießhofer & Braun” mitgestaltete. Nach der PRobe wurden im Turnerheim im Nachbarort Bartholomä die Zimmer bezogen für die Übernachtung. Zum Abendessen ging es zurück nach Heubach. Die Gastgeber servierten typisch Schwäbisches: Maultaschen mit Röstzwiebeln und brauner Soße sowie Kartoffel- und grünen Salat. Die Halle füllte sich. Bei Konzertbeginn war kaum noch einer der rund 400 Stühle frei. Den Anfang machten die Bläserkids und das Jugendorchester der Gastgeber. Nach einer kurzen Talkrunde zum Jubiläum spielte die Stadtmusik mit gut 30 Musikern und Dirigent Ulrich Winzer noch vor der Pause ihr jazziges Programm vom Jahreskonzert 2018.
Nach der Pause saßen rund doppelt so viele Musiker des zahlemäßig deutlich stärker beseteten gastgebenden Vereins. Daniel Gramespacher sprach eine Gegeneinladung nach Lörrach aus. Nach dem offiziellen Teil wurden in der Halle Tische aufgestellt zum gemütlichen Teil. Einige Stadtmusiker gesellten sich zur kleinen Besetzung der Heubacher, genannt Bierkistle – in Heubach gibt es eine traditionsreiche Brauerei -, um das Publikum mit volkstümlichen Klängen zu unterhalten. Nach einer für manche eher kurzen Nach und dem Frühstück in Bartholomä gab es eine Führung durch das Städtchen Heubach, dessen erste Siedlungsspuren 14.000 Jahre alt sind. Danach trafen Heubacher und Lörracher Musiker weider zusammen. Zuerst mit Autos, dann zu Fuß ging es zur Ruine Rosenstein mit einer fantastischen Aussicht. Dach dem Abstieg wurde bei der Stadthalle gegrillt. Gegen 15 Uhr trat die Stadtmusik die Heimreise an, um gegen 20 Uhr wieder in Lörrach einzutreffen.

Jahreskonzert 2019 “Jazz”

Jazz ist ohne Blasinstrumente kaum denkbar. Und doch sind Blasmusik und Jazz zwei unterschiedliche musikalische Welten. Die Stadtmusik Lörrach versuchte, diese beiden Welten bei ihrem Jahreskonzert im Burghof zusammenzubringen – wohl wissend, dass ein Blasorchester keine Bigband ist. Die Herausforderung liege weniger in der technischen Bewältigung der Stücke als in der Vielfalt der Stilistik, hielt Dirigent Ulrich Winzer im Programmheft fest. “Schließlich ist Jazz nicht gerade das übliche Repertoire für ein konzertant ausgerichtetes Blasorchester”.

Um den Konzertbesuchern die unterschiedlichen Jazzstile zu Gehör zu bringen, holte sich die Stadtmusik Hilfe: Die vor bald 40 Jahren überweigend von Stadtmusikern gegründeten Sugar Foot Stompers stellten bei einem Intermezzo auf der großen Bühen und nach dem Konzert in deinem SEt im Foyer den Jazz der 1920er Jahre vor. Fast auf den Tag 35 Jahre nach dem ersten Auftritt der Band bei einem Jahreskonzert der Statmusik. Isabel Morgenstern, Sängerin des Big Sound Orchestra, sang in “Embraceable you” einen richtigen Jazzklassiker von George Gershwin, begleitet von der Stadtmusik. Zudem waren Werke von Duke Ellington, Glenn Miller, und Dimitri Schostakowitsch zu hören.

Auch die Beiden Jugendorchester – die Orchester-Kids letztmals unter Ulrich Winzer und die Orchester-Teenies mit Ellen Winzer – griffen das Thema “Blasmusik und Jazz” auf. Das Ergebnis: eines der bestbesuchtesten Stadtmusik-Konzerte im Lörracher Burghof.