
Marches Bizarres …
… und andere satirische Tänze
Samstag, 12. April 2025
20 Uhr im Burghof Lörrach
Einlass ab 19 Uhr
Eintritt frei
PROGRAMM
Jugendorchester
Leitung: Jasmin Weinelt
The Jester´s Galopp; Jack Wilds
Attack of the Garden Gnomes; Timothy Loest
Chewy Chocolate; David M. Martin
Jugendorchester & Stadtmusik Lörrach
Leitung: Jasmin Weinelt, Phillip Boyle
The Muppet Show Theme; Jim Henson, Sam Pottle, arr. Paul Murtha
Mouthpiece Mania; Ware S. Mahorn
Stadtmusik Lörrach
Leitung: Phillip Boyle
Heinzelmännchens Wachtparade; Kurt Noack, arr. Øyvind Strand
Pause
Marsch aus „Die Liebe zu den drei Orangen“; Sergei Prokofiew, arr. Frank Erickson
Einzug der Plagiatoren; Siegfried Berthmann
Love is all around; Reg Presley, arr. Georges Moreau
Scherzpolka; Thomas Doss
Satiric Dances; Norman dello Joio
The Simpsons Theme; Danny Elfman, arr. Paul Murtha
Perpetuum Mobile; Johann Strauß Jr., arr. Michel Carros
Marche Bizarre; Gerard Victory
The Wrong Note Rag; Leonard Bernstein, arr. Ted Ricketts
PROGRAMMNOTIZEN vom Dirigenten Philipp Boyle
Willkommen in der bizarren Welt des Blasorchesters!
Die Heinzelmännchen waren Kölner Hausgeister, die nachts die Arbeit für alle in der Stadt erledigten. Als sie jemand auf frischer Tat ertappte, verschwanden sie für immer. Die Wachtparade
von 1912 wurde zu einem Salonorchester-Favoriten, obwohl die Kölner damals schon seit langem ihre Arbeit selbst verrichteten.
Die Oper „Die Liebe zu den drei Orangen” wurde in den USA auf Französisch geschrieben und in Chicago mit gemischten Kritiken uraufgeführt. Das surrealistische Musiktheater handelt von
Königen, Narren, Hexen, vielen Nebenfiguren und einem Prinzen, der dazu verflucht ist, sich in drei Orangen zu verlieben.
Siegfried Bethmann hat in „Einzug der Plagiatoren“ keine einzige Originalnote geschrieben, aber die Art und Weise, wie er 37 Melodien zu einem typischen Marsch verwebt, hat dennoch einen kreativen Anspruch. Bleiben Sie wachsam; das nächste Zitat hat bereits begonnen, bevor Sie das letzte erkannt haben! Für die einen ein Ausdruck verträumter Gefühle; für die anderen ein „guilty pleasure“; für wieder andere peinlich und altmodisch: romantische Komödien. Wir ehren das klassische Filmgenre mit einem der ikonischsten Songs aus einer der ikonischsten Rom-Coms: „Love is all around“ aus „Tatsächlich… Liebe“.
„Scherzpolka“ von Thomas Doss ist eigentlich ein sehr hochwertiges Musikstück. Schade, dass immer wieder jemand versucht, es zu zerstören. Ich hoffe, dass wir Ihnen im Burghof eine anständige Version präsentieren können.
Ironie ist eine Art von Humor, die oft verloren geht, wenn man sie schriftlich festhält. Satire ist die ernsthafteste Form des Humors, und „Satiric Dances“ des US-Amerikaners Norman Dello
Joio veranschaulicht beides. Die Tänze wurden von einer Komödie von Aristophanes inspiriert. Der griechische Dramatiker war für seine scharfe Satire auf mächtige Persönlichkeiten seiner
Zeit bekannt, aber trug möglicherweise auch zu Sokrates’ Todesurteil bei, indem er ihn in „Die Wolken“ verleumdete.
„Mickey Mousing” ist eine Kompositionstechnik, die für das Zeitalter des Tonfilms erfunden wurde. Zeichentrickfilme wie Mickey Mouse inspirierten Komponisten dazu, die Bewegungen der Figuren auf der Leinwand 1:1 in der Musik nachzuahmen. Auch das Titelthema der Simpsons macht sich diese Technik auf fabelhafte Weise zunutze; man kann es fast nicht hören, ohne sich das Intro vorzustellen.
1859 bis 1861 veranstalteten Johann Strauss Jr. und sein Bruder eine Reihe von aufwendigen „Tänzen ohne Ende“, bei denen jeder Bruder ein Orchester leitete, damit sie ohne Unterbrechung spielen konnten. Dafür schrieb er das Stück „Perpetuum mobile – ein musikalischer Scherz“, in dem er sich über Musiker lustig machte, die Virtuosität höher als Musikalität schätzten.
Der irische Komponist Gerard Victory war äußerst produktiv und schrieb in vielen verschiedenen Stilen und Besetzungen. Ich bin auf sein vielleicht einziges Blasorchesterwerk
gestoßen, als ich am Adventskonzert „Irish Blessing“ arbeitete: ein kurzer, aber lustiger, anspruchsvoller und burlesker Marsch. Leonard Bernstein, der vor allem als Dirigent und durch die Musicals West Side Story und Candide bekannt ist, schrieb „The Wrong Note Rag” für das Musical Wonderful Town (1953).